, Jungfrauzeit / Nora Devenish

Neues Badi-Konzept wird ausgebaut

Noch vor Ende des Sommers ziehen die Freizeitanlagen Meiringen eine positive Badesaison-Bilanz. Dafür verantwortlich ist auch die Innovation, das Dach des Schwimmbads in einen Ministrand mit Rooftop Bar umzuwandeln.

(Bericht aus Jungfrauzeit von Nora Devenish vom 25.08.2017, www.jungfrauzeitung.ch)
 
Nach der neuen Produktelancierung blicken Sandro Balsiger (links) und Oliver Fuchs von den Freizeitanlagen Meiringen zuversichtlich in die Zukunft.
Nach der neuen Produktelancierung blicken Sandro Balsiger (links) und Oliver Fuchs von den Freizeitanlagen Meiringen zuversichtlich in die Zukunft.Foto: Nora Devenish
 

Zehn Tonnen Sand, ein paar Palettenmöbel, Sonnenschirme und ein Kühlschrank – insgesamt investierten die Betreiber des Schwimmbads Meiringen rund 5000 Franken, um der diesjährigen Badesaison im Oberhasli einen neuen Kick zu verleihen. Eine Investition, die vertretbar ist und sich langfristig lohnt, wie Sandro Balsiger, Geschäftsführer der Freizeitanlagen Meiringen, gegenüber dieser Zeitung sagt: «Noch ist die Investition nicht amortisiert, doch sind wir, auch des Feedbacks der Besucher wegen, überzeugt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.» Für die Freizeitanlagen Meiringen ist dies die erste Saison im Dienste des Schwimmbads, das im Besitz der Alpen Energie Meiringen und somit der Dorfgemeinde ist.

Mit wenig Aufwand erhielt das Schwimmbad Meiringen diesen Sommer neue Ausstrahlung.
Mit wenig Aufwand erhielt das Schwimmbad Meiringen diesen Sommer neue Ausstrahlung.
 

Synergien genutzt

Für die Freizeitanlagen Meiringen schliesst sich mit der Schwimmbadübernahme ein Kreis: «Der Standort des Schwimmbads ist für uns ideal. Mit dem Betrieb der gegenüberliegenden Tennishalle und der Kletterhalle können wir Synergien nutzen, die die einzelnen Produkte als Gesamtes aufwerten und unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigert», so Balsiger. Eine Möglichkeit, die man sich nicht durch die Lappen gehen liess. Dabei war man sich von vornherein bewusst, dass ein Schwimmbad ein Risikogeschäft ist, dessen Erfolg von den verschiedensten Faktoren, nicht zuletzt dem Wetter, abhängt. Bei rund 30'000 Eintritten betrug das Betriebsdefizit des Freibads Meiringen letztes Jahr um die 200'000 Franken. 

Das Dach des Schwimmbads Meiringen transformierte sich auch für Nachtschwärmer in eine Begegnungszone.
Das Dach des Schwimmbads Meiringen transformierte sich auch für Nachtschwärmer in eine Begegnungszone.Fotos: Oliver Fuchs
 

Mehr Events

«Wir versuchen, mit kleinstmöglichem Aufwand mehr Interesse und Umsatz zu generieren. Ziel ist es, Ende Jahr der Dorfgemeinde ein verringertes Defizit zu präsentieren und einen Weiterbetrieb des Schwimmbads zu ermöglichen», so Oliver Fuchs, verantwortlich fürs Marketing und Events bei den Freizeitanlagen Meiringen. Um dies zu schaffen, sprangen die Schwimmbadbetreiber auf die Eventschiene auf. Die 180 Quadratmeter auf dem Badidach lagen bislang brach und boten sich für die rasche Konzeptumsetzung an. Kurzum entstand ein Ministrand mit Liegemöglichkeiten und einer Rooftop Bar, ein Ort, welcher den Sommer über auch als Konzertlocation oder für Privatanlässe genutzt wird. «Mit dem neuen Angebot wollten wir auch die typische Badiklientel aufbrechen und die Zwanzig- bis Dreissigjährigen ins Schwimmbad locken», so Fuchs. Die Rechnung scheine aufzugehen: «Die Resonnanz ist durchwegs positiv, was uns darin bestärkt, das Veranstaltungsangebot und das Marketing nächstes Jahr weiter auszubauen.» 

Das Beispiel des Schwimmbads Meiringen zeigt, was mit minimalem finanziellem Aufwand aber umso mehr Produkteüberzeugung und Manpower zustande gebracht werden kann: «Das war eine Ad-hoc-Aktion. Wir hatten zwar kein Budget, waren aber umso mehr von unserer Idee überzeugt», so Sandro Balsiger. Nun gelte es, auf den ersten gemachten Erfahrungen aufzubauen, Verbesserungspotenzial sei durchaus vorhanden. Die nächste Bade- und Eventsaison im Schwimmbad Meiringen ist bereits in Planung. Noch wollen die Betreiber nicht allzu viel verraten, geben aber bereits bekannt, dass die Events weiterhin gratis sein werden.